Die Rennaissance - Wiederbesinnung und Beginn der Neuzeit


Die Renaissance kann als Beginn unseres Zeitalters bezeichnet werden, wenn wir weniger auf die einzelnen Geschehnisse in den Jahrhunderten schauen sondern die Zeit im Abstand von Jahrtausenden betrachten. In der Zeit der alten Kulturen (Sumerer, Ägypten, ...) begann die Welt ins aufnahmebereite Denken der Menschen zu rücken, ohne aber erklärbar zu sein. Zieht man eine Parallele zwischen der Menschheitsentwicklung und dem Menschen - Sein, dann ist diese Zeit der Empfindungsseele zuordenbar. Die Zeit des Aufbruchs der Griechen in die Sphären der Philosophie ist dann gekennzeichnet vom Wunsch nach Verstehen der Welt, der Suche nach den Wahrheiten. Das entspricht der Verstandes- und Gemütsseele. Diese Zeitspanne kann man durchaus bis zum Ende des Mittelalters als einen großen Bogen ansehen, denn die römische Kultur basierte auf den Griechen, das Mittelalter übernahm vieles, nicht nur die Wurzeln der europäischen Sprachen vom Römischen Reich.

Das Mittelalter war gekennzeichnet von der Einheit von christlichen Glauben und Wissenschaft. Das wissenschaftliche Leben spielte sich in den Klöstern ab. In der Renaissance brach diese Einheit auf. Eingeleitet von Thomas von Aquin, von Leonardo da Vinci, dem großen Künstler und Denker des 14. Jahrhunderts, von der Blüte des Handels in Italien, verstärkte Sich der Wunsch nach freiem Denken. Die einheitliche kirchlich geprägte Weltansicht brach auf in drei Teile. Die freie Wissenschaft, ungebunden von Dogmen, die alten Lehren in Frage stellend, ist der eine Teil. Diesen Teil haben wir heute als exakte, materialistisch geprägte, zählende, messende und rechnende Wissenschaft.

Der zweite Teil ist zunächst in der Reformationsbewegung auszumachen. Dazu zählt nicht nur Martin Luther. Die Kernaussage ist der mögliche persönliche Zugang zu Gott, unabhängig von jeglicher kirchlicher Institution. Letztere bilden einen sinnvollen Rahmen, nicht aber eine Notwendigkeit. Freie Religionsgemeinschaften und die durchaus offenen großen Kirchen sind heute präsent.

Der dritte Teil ist die aber umso stärkere Bindung in versprochenen Glauben und Heil. Das ist unmittelbar sichtbar in der Gegenreformation des 16./17. Jahrhunderts, aber auch heute als innige gefühlsmäßige nicht wissen wollende Zuwendung zur Religiosität.
Seit der Renaissance wird die Welt ergriffen, verändert, nicht mehr nur verstanden. In der Industrielle Revolution waren bereits global wirksamen Einwirkungen auf die Welt zu spüren.

Heute ist mehr denn je die Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung gefordert. Der Mensch lebt nicht mehr nur in der Welt, er bestimmt sie.

Die Zeitspanne von der Renaissance über die heutige Zeit hinaus ist zuordenbar der Bewußtseinsseele. Die Einordnung der Zeiten in die Seelentiefen stammt von Rudolf Steiner. Im Buch von Klünker: „Die Erwartung der Engel“ ist folgende Passage interessant: „..., denn das Menschwerden des schöpferischen Geistes schlechthin, des Logos, ist mit den Ereignissen von Palästina vor 2000 Jahren nicht abgeschlossen, sondern hat damals gerade begonnen. Das Fleischwerden allen Geistes setzt sich in der weiteren Menschheits- und Erdengeschichte fort, und zwar bis zu dem Punkt, an dem der gesamte Geist durch den Menschen Fleisch geworden sein wird.

Zieht man eine Parallele der Menschheitsentwicklung zur Entwicklung des einzelnen Menschen, dann entspricht die Zeit der alten Griechen bis zum Mittelalter (Aufgreifen der Verstandesseele) dem Lebensalter der Entdeckung der Zusammenhänge der Welt, etwa ab Beginn der Schule. Die Renaissance ist dann gleichsetzbar mit dem Alter, in dem man merkt, dass man die Welt bestimmen kann („...ich kann ja tun, was ICH will, Andere hören auf mich“), kennzeichnend für das jugendlichen Alter von 16...20. Da ist noch Nichts von Verantwortung. Dass Freiheit auch Verantwortung bedeutet, versteht man erst später. Unsere Zeit begreift das langsam, entsprechend dem Menschenalter so zwischen 20 und 30. Damit stehen wir in der Menschheitsentwicklung also am Anfang der Blüte.

Rene Descartes („Ich denke, also bin ich.“) und David Hume sind zwei der erwähnenswerten Philosophen. Letzterer hat vielleicht als erster die heute verbreitete Ansicht, dass Gott nichts in der Wissenschaft zu suchen hat, vertreten. Er war Empiriker, bezüglich der Findung der Wahrheit im Denken lag er wohl bei manchem falsch. Die Geistige Welt sah er nicht.

**** Vishia.de/Leben/Renaissance.html 23.12.2005