Frieden wünscht sich jeder - oder doch nicht? Man kann nichts erreichen, wenn immer nur Frieden angesagt sein soll.
Das Wort Frieden hat sehr weittragende Bedeutungen. Im heutigen Sprachgebrauch wird es meist verwendet als Gegenteil von Krieg, und Krieg wollen die meisten Menschen nicht.
Das Wort Frieden ist aber auch in Einfriedung, zufrieden, befriedigend zu finden. Die ursprüngliche Bedeutung, wie es auch dem hebräischem Schalom entspricht, hat mit diesen Bedeutungen eher zu tun als der Zustand der Kriegslosigkeit. Schalom bedeutet Unversehrtheit, wohlbehalten sein, sicher sein, Glück, freundliche miteinander (siehe Wikipedia-Lexikon). Der Frieden ist also dort vorhanden, wo man sich aufgehoben fühlt, sicher ist. Das ist innerhalb der Einfriedung oder innerhalb des Bereiches, in den man sich gern zurückzieht.
In dieser Bedeutung kann ich mit Frieden / nicht Frieden schon eher etwas anfangen. Das tägliche Leben ist gefüllt von Aufgaben. Nicht überall wird es leicht gemacht. Sei es ein unzufriedener Kunde, dem man unter den Umständen nicht helfen kann, nicht funktionierende Technik wenn man sie braucht, Kollegen, die anderer Meinung sind, teilweise recht haben aber von anderen Voraussetzungen ausgehen, ...., ein Zurückziehen um seinen Frieden zu haben bringt nicht vorwärts. Umso wichtiger ist es, einen Raum des Friedens zu finden, nachdem man "draußen" gekämpft hat, sich durchsetzen musste, widrige Umstände meistern musste. Dieser Bereich ist oft die Familie. Aber sie ist es nicht unbedingt. Mancher findet seinen Frieden eher beim Gespräch in der Kneipe, in seinem Verein, wo er anerkannt ist, ....
Wichtig ist, den Ort des Friedens zu kennen und zu pflegen, um auch Anderen Frieden zu geben.
Das soll nur ein kleiner Beitrag als Anregung sein.
***** www.Vishia.de/Leben/Friede.html, 2005-12-27